Frühere Sichtweisen | Heutige Sichtweisen |
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„Ich bin bestimmt sehr krank und muss bald sterben.“ | „Ich habe die Warnsignale meines Körpers ständig missachtet; die Angst musste sich stärker bemerkbar machen.“ |
„Ich will die Angst besiegen, bekämpfen und so schnell wie möglich wieder loswerden. Die Angst ist meine Feindin.“ | „Die Angst war nicht ohne Grund da; ich habe sie selbst gerufen. Sie hat mich ins Leben zurückgeführt. Der erste Schritt war, sie zu akzeptieren.“ |
„Ich gehe zum Arzt/Therapeuten. Der macht mich gesund.“ | „Fachliche Hilfe annehmen ist wichtig. Doch ich bin die Hauptperson, der Chef meiner eigenen Erkrankung. Ohne mich wäre es nicht gegangen.“ |
„Die Klinik stempelt mich ab!“ | „Ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben so viel Zeit für mich abseits familiärer Verpflichtungen. Ich habe mich kennen – und lieben gelernt. Sich selbst mehr zu mögen, ist der Ausgangspunkt meiner Angstbewältigung gewesen.“ |
„Wenn es mir erst wieder besser geht, dann tue ich was.“ | „Es war wichtig etwas zu tun, zu handeln, obwohl es vielleicht im ersten Moment wehtat. Hätte ich nicht gehandelt, würde ich heute noch warten, bis es mir besser geht.“ |
„Alle müssen mich mögen.“ | „Jeder Mensch hat seinen Prozentsatz Ablehner. Meine (ehrlichen) Ecken und Kanten machen mich natürlicher. Ich werde ernst genommen.“ |
„Ich bin nicht gut genug.“ | „Ich gebe mein Bestes! Das Leben ist aufregend und spannend. Ich bin einmalig und lebe gerne!“ |
„Ich darf keine Fehler machen.“ | „Das Leben ist ein ständiger Lernprozess; Fehler gehören dazu. Wenn ich mir keine Fehler zugestehe, nehme ich mehr eigene und fremde Fehler wahr.“ |
„Ich möchte anerkannt und geliebt werden.“ | „Verständlich. Aber nicht um den Preis der Selbstaufgabe und der Fremdsteuerung. Ich bin ich.“ |
„Einer muss es doch tun.“ | „Nein sagen, wo ich Nein meine, ist sehr wichtig. Niemand erwartet von mir, dass ich die Welt rette.“ |
„Ich möchte wieder so werden wie vorher.“ | „Nein, denn die Lebenseinstellungen, die ich vorher hatte, haben mich krank gemacht.“ |
„Ich schaffe das nicht!“ | „Wenn ich sorgsam mit mir umgehe, nett zu mir bin und an mich glaube, schaffe ich nahezu alles. Leichtigkeit und Geduld statt Verbissenheit und Perfektion.“ |
„In meiner Kindheit war doch ichts Negatives. Ich war doch so brav.“ | „Das Brav-Sein hat mich 40 Jahre meines Lebens behindert. Ich darf auch mal Ecken und Kanten zeigen. Harmonie ist OK, Harmonie-Sucht nicht.“ |
„Ich muss immer gelassen sein.“ | „Ich darf auch mal meinen Ärger und meine Wut zeigen und rauslassen. Nicht sammeln!“ |
„Du hast Dich aber sehr zu Deinem Nachteil verändert. Früher warst Du mir aber lieber.“ | „Welch ein Kompliment. Ich bin wahrscheinlich auf dem richtigen Weg.“ |
u. v. m. | u. v. m. |
Frühere und heutige SichtweisenRoland Rosinus2020-02-23T13:43:39+01:00