Deshalb nahm ich mit der Zeit Abschied von der Vorstellung, wieder so zu sein wie früher. Denn früher musste es ja irgendwas gegeben haben, das mich krank werden ließ. Deshalb erscheint es mir auch wenig zielführend, gerne sein altes Leben wieder zurückhaben zu wollen.

Ein Meilenstein meiner persönlichen Angstbewältigung war – sinnbildlich – die „Waffen“ niederzulegen: Akzeptanz für den Moment, statt ständig zu kämpfen, Kontrolle auszuüben und alles im Griff haben zu wollen. Das grenzt an Perfektionismus, und Perfektionismus macht krank. Ich habe am Leben noch keinen Griff gesehen. Ängste sind die sorgenvollen Gedanken an die Zukunft und die Schuldgefühle der Vergangenheit. Ferner etwas falsch gemacht oder versäumt zu haben. Das Leben schreibt manchmal irre Drehbücher. Das Gute daran ist, Du kannst meist an den Drehbüchern mitschreiben.

Befreie Dich von Schuld. Sie ist eine Erfindung der Kirche. Es gibt mehr als Schwarz und Weiß, recht oder unrecht haben. Diese Erkenntnis machte mich frei.

Mehr dazu in Albert Einstein, ars edition 2022, Lebensweisheiten